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Die Kriegsdenkmünze 1864


Der Dänische Krieg

Zu einer kriegerischen Auseinandersetzung des Königreichs Dänemark mit dem Deutschen Bund kam es schon in Folge der seitens Dänemark betriebenen Bemühungen um den Anschluß Schleswigs an das Königreich im Jahre 1848, da dadurch die seit 1460 geregelte Untrennbarkeit der beiden Herzogtümer Schleswig und Holstein verletzt wurde. Holstein gehörte dem Deutschen Bund an. Das Eingreifen preussicher Truppen endete im aufgezwungenen Waffenstillstand von Malmö. Dänemark behielt nach den Londoner Protokollen die Hoheit über beide Herzogtümer unter der Anerkenntnis ihrer Selbstständigkeit.

Die im Jahre 1863 neu gegebene Dänische Verfassung bezog das Herzogtum Schleswig allerdings entgegen der bestehenden Verträge in das dänische Staatsgebiet mit ein. Dies hatte zu Folge, dass seitens des Deutschen Bundes eine Bundesexekution gegen Dänemark verhängt wurde. Nach dem Otto von Bismark erreicht hatte, dass Österreich-Ungarn mit einbezogen wurde, führten die beiden Großmächte die Auseinandersetzung unter weitgehender Ausschaltung des Deutschen Bundes. Somit marschierten im Februar 1964 preussiche und österreichische Truppen in die Herzogtümer Schleswig und Holstein ein.

Der preussische Sieg bei den Düppler Schanzen im April 1964 entschied den Krieg. Zum ersten Mal in der europäischen Kriegsgeschichte zeigten sich moderne Wandlungen in der Kriegsführung, wie etwa das heranführen preussicher Truppen mit der Eisenbahn, der Stellungskrieg mit Schützengräben oder den ersten Einsatz von Krupp-Geschützen.

Nach dem Frieden zu Wien, mit dem die Auseinandersetzungen beendet waren, besetzen und verwalteten die Siegermächte die beiden Herzogtümer zunächst gemeinsam. Die daraus entstehenden Spannungen waren ursächlich für den Deutsch-Deutschen-Krieg von 1866.


Die Kriegs-Denkmünze

Die im November 1864 gestiftete und aus der Bronze erbeuteter dänischer Kanonen hergestellte Kriegsdenkmünze ist insofern ein interessantes Stück, als dass diese sowohl für die preussischen Truppen, als auch für die teilnehmenden Angehörigen der österreich-ungarischen Armee vorgesehen Denkmünze, in einer jeweiligen "Länderausgabe" geprägt wurde.

So zeigt die Vorderseite der Denkmünze die Monogramme beider Souveräne. Bei der preussischen Ausgabe führt das " W " des preussichen Königs, gekrönt von der Königskrone, die beiden Monogramme an, auf der österreichisch-ungarischen Denkmünze steht das Kaisermonogram: " FJ " mit der Kaiserkrone links.

Ebenso wurde mit der Bandfarbe verfahren. Die preussiche Variante ziert ein Band in weiß - schwarz (- gelber) Abfolge, die österreichisch-ungarische Ausgabe ist gelb - scharz (- weiß) gestreift. Diese Band wird bei der preussischen Denkmünze durch eine typische gerillte Ringöse gezogen (sehr gut an den Ösen der Kreuze und Denkmünzen der abgebildeten Ordensspange zu erkennen), das österreichisch-ungarische Pendant ziert eine Kugelöse.

Das auf den folgenden Abbildungen gezeigte Band an der österreichischen Ausführung der Medaille ist eine Neufertigung und wurde hier nur zur Veranschaulichung eingesetzt.

Die Rückseiten beider Denkmünzen sind gleich. Sie zeigen einen gebundenen Kranz aus Lorbeerblättern mit der vierzeiligen Devise "unseren Tapferen Kriegern 1864". Desweiteren tragen beide Münzen die Randinschrift: "Aus erobertem Geschütz".

oben: An der abgebildeten Ordensspange befinden sich folgende Denkmünzen und Erinnerungs- und Teilnehmerkreuze für Kämpfer:

  - Düppler Sturmkreuz 1864
  - Alsenkreuz 1864
  - Kriegs-Denkmünze 1870/1871
  - Erinnerungskreuz 1866 mit der Inschrift "Königgrätz"
  - Kriegs-Denkmünze 1864
  - Kaiser-Wilhelm-Erinnerungsmdaille 1897, sog. "Zentenarmedaille"
 

unten: Verleihungsurkunde des brandenburgischen Feld-Artillerie-Regiment No.3 "General Feldzeugmeister" an den Gefreiten Karl Gottfried Richter. Dem einleitenden Passus der Urkunde ist gut die gemeinsamme Stiftung der beiden Souveräne zu entnehmen: "Auf Befehl Seiner Majestät des Königs ist die von Allerhöstdemselben und Seiner Majestät des Kaisers von Österreich gestfitete Kreigs-Denkmünze..."

 

Die Grundlage für diesen Beitrag bildet ein ähnlicher Artikel, der im Jahre 2004 von mir verfasst und im Militaria-Lexikon der Internetseiten von Germantik.de veröffentlicht wurde.

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