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Datenblatt
Die
S.M.S. Westfalen gehörte zu den modernsten Linienschiffen Ihrer Zeit.

Schifftyp:
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Großlinienschiff der Nassau-Klasse
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Vorgänger:
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Deutschland-Klasse
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Nachfolger:
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Helgoland-Klasse
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Typschiff:
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S.M.S. Nassau
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Kiellegung:
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12. August 1907 als "Ersatz-Sachen"
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Werft:
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Aktien-Gesellschaft "Weser", Bremen
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Stapellauf:
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01.Juli 1908
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Schwesterschiffe:
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S.M.S. Nassau, S.M.S. Rheinland, S.M.S. Posen
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Dienstzeit:
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1909 - 1919
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Verluste: |
zwei Besatzungsmitglieder fielen bei einem Treffer während der Skargerakschlacht |
Großlinienschiff
- Dreadnought
Die Hauptkampfweise der Linienschiffe war das Gefecht in der Schlachtlinie, bei
der die einzelnen Schiffe hintereinander folgend den Gegner passierten, woraus
sich auch die Typenbezeichnung ableitet. Die Schiffsartillerie war ursprünglich
auf beiden Schiffseiten angeordnet und wanderte im Laufe der Schiffsentwicklung
auf die Mittelachse. Eingebaut in drehbare und gepanzerte Türme war diese neue
Hauptbewaffnung zudem schwerer als die Seitenartillerie. Im englischsprachigen
Ausland wurden diese Schiffe allgemein als „Dreadnoughts“ bezeichnet, als
„Fürchtenichts“. Der britische Namengeber dieses Schiffstyps, die H.M.S.
Dreadnought (1906), führte neben einer Mittelartillerie noch sog. Flügeltürme
in Seitenaufstellung gleichen Kalibers und stellt daher eine Zwischenform auf
dem Weg zum Großlinienschiff dar. Die Schiffe der amerikanischen
South-Carolina-Klasse (1908) waren mit vier Türmen in Mittelaufstellung
bestückt und waren die ersten Großlinienschiffe. Mit Einführung neuer, stärkerer
Kaliber (über 30,5 cm) wurden die sog. „Superdreadnoughts“ geschaffen.
Nach dem Ersten Weltkrieg sah man die bisherige Gefechtstaktik der
Schlachtlinie als veraltet an und ging zu einer neuen Einsatzweise der
Großkampfschiffe über. In Deutschland löste die neue Bezeichnung
„Schlachtschiff“ die alten Linienschiff-Typenklassen ab, weshalb die S.M.S.
Westfalen in der Nachkriegsliteratur auch oft als Schlachtschiff bezeichnet
wird.
Technische Daten und Antriebsanlage:
- maximale Wasserverdrängung: 20.535 t (voll ausgerüstet)
- Wasserverdrämgung Konstruktion: 18.873 t
- Länge über Alles: 146,1 m
- Breite: 26,9 m
- Tiefgang: 8,76 m
- Besatzung: 1.008 bis 1.087Mann
- Brennstoffvorrat 2.700 t Kohle und 160 t Öl
- 3 vierflügelige Schrauben à 5,0 m
- 2 Ruder
- 12 Marinekessel
(ab Winter 1915 mit Ölzusatzfeuerung)
- 3 stehende 3-Zyl.-Verbunddampfmaschinen (Dreifach-Expansionsdampfmaschinen)
- Maschinenleistung bei Dauerlast: 22.000 PSi
- bei Probefahrt 26.244 - 27.117 PSi Spitze
- Geschwindigkeit: 19,5 kn (Probefahrten: 20 - 20,2 kn)
- Fahrbereich: 8300 sm bei 12 kn
- Fahrbereich: 9.400 sm bei 10kn
Panzerung:
- Wasserlinie Panzergürtel: 80 – 300 mm
- Seitenpanzerung: 100 - 170 mm
- Deck: 55 – 80 mm
- Torpedoschott: 30 mm
- Türme: 90 – 280 mm
- Kasematten: 160 mm
- vorderer Leitstand: 80 – 400mm
- achterer Leitstand: 50 – 200mm
Bewaffnung:
- 12 x 28 cm SK L/45 in sechs Doppeltürmen
- 12 x 15 cm SK L/45 in Kasematten
- 14 x 8,8 cm SK L/45 Seezielgeschütze (bis 1916)
- 2 x 8,8 cm SK L/45 Flak (ab 1915)
- 6 x 45 cm Torpedorohre (4 Seiten-, 1 Bug- und 1 Heckrohr
unter Wasser, 16 Torpedos)
Die technischen Daten variieren je nach Quelle und Betrachtungszeitpunkt. Auch kam es zu Umbauten während der Dienstzeit, z.B. aufgrund der laufenden Weiterentwicklung der Bewaffnung der Kriesgschiffe.
Kommandanten:
Kapitän
zur See Friedrich Gädeke
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16. November 1909 bis 14. September 1910
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Kapitän
zur See Paul Behncke
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15. September 1910 bis 30.September 1911
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Kapitän
zur See Wilhelm Starke
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01. Oktober 1911 bis 15. April 1912
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Kapitän
zur See Hugo Kraft
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17. April 1912 bis 3. Oktober 1913
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Kapitän
zur See Johannes Redlich
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04. Oktober 1913 bis 25.September 1916
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Kapitän
zur See Hans Eberius
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25. September 1916 bis 4. Juni 1917
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Kapitän
zur See Ernst Ewers (in Vertretung)
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10. Juni bis 23. Juli 1917
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Kapitän
zur See Hermann Bauer
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24. Juli bis 5. August 1918
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Kapitän
zur See Loesch
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06. August bis Dezember 1918
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Korvettenkapitän
Cleve
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Dezember 1918
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Quellen:
vgl. Der Krieg zur See 1914 -18, Band 5 und Ban 6
vgl. Die deutschen Kriegsschiffe, Band 1 und Band 6
vgl. Wikipedia vom 19.02.2011
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