Das 2. Westfälische Pionier-Bataillon 24 wurde erst am 31. März 1908 als Festungs-Pionier-Bataillon in Köln aus der 2. Kompanie des 1. Westfälische Pionier-Bataillon Nr. 7 (Köln) aufgestellt, und
war der jüngste Truppenteil des VII. Armeekorps.
Es wurde mit Mobilmachung
zum Pionier-Regiment 24 in einer Stärke von zwei Bataillonen zu jeweils 3
Kompanien erweitert. Während des Vormarsches 1914 war es an der Eroberung der
Festungen Lüttich, Naumur, Maubeuge und Antwerpen beteiligt.
Vor Antwerpen gelangt die Erstürmung des Forts Wawre St. Catharine trotz heftiger Abwehr der
Grabenflankierungsgeschütze mittels zweier Schnellbrücken, die von den
Pionieren über den 50 Meter breiten Graben geschlagen wurden. Zusammen mit den
Sturmkolonnen der Infanterie eroberten die Pioniere das Fort. Das Zwischenwerk
Dorpvelde wurde in einem nahezu übungsmäßigen Pioniersturmangriff genommen,
wobei sich Hauptmann Ehringhaus, Führer der 3. Kompanie, für sein ausgezeichnetes Vorgehen bei
diesem Angriff als einer der ersten Pioniere das Eisernen Kreuz 1. Klasse
verdiente.
Nach dem Übergang zum
Stellungskrieg wurden die einzelnen Kompanien des Pionier-Regiments 24 je nach Lage den verschiedenen Divisionen zugeteilt und dort eingesetzt. Das Regiment kam nie mehr in seiner Gesamtheit zu Einsatz, sondern stand jeweils nur mit
Teilen an den Brennpunkten bei St.Quentin, in der Champagne und am Chemin des
Dames.
Im Januar 1917 wurde das
Regiment aufgelöst. Die Teileinheiten wurden als 2. Westfälisches
Pionier-Bataillon Nr. 24 in einer Stärke von 4 Kompanien weitergeführt.
Bei der verlorenen zweiten
Marneschlacht gelang es dem Bataillon am 15. Juli 1918 bei Dormans unter
unmittelbarer Feindbedrohung eine Brücke über die Marne zu schlagen. Gegen
Mittag des gleichen Tages besuchte der ehemalige erste Bataillonkommandeur, der
nunmehrige General Unverzagt, diese „Brückenstelle Süd“ und belobigte seine
ehemaligen Pioniere zu dieser besonderen Leistung. Bei einem unmittelbar
folgenden Fliegerangriff auf die Brückenstelle fielen General Unverzagt und der
Kommandeur Major Stille neben vielen anderen Pionieren.
Während der Rückzugskämpfe im Herbst 1918 hatte das Regiment noch einmal viele Verluste zu beklagen. Es
wurde Ende 1918 im westfälischen Geseke ebenso wie das Schwesterbataillon demobil gemacht.
oben: Postkarte des Ers.Pioniers Kassenberger des Ers.Btl.Pio.Rgt.24, 4. Ers.Kp.4. Korporalschaft an seine Eltern 1918
unten: Vorläufiges Besitzzeugnis zum Eisernen Kreuz 2. Klasse für den Gefreiten Georg Loch vom Stab des Pio.Batls. 24

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Quellen:
vgl. Westecker, ab Seite 142
vgl. Senger u. Etterlin, ab Seite 163
www.24er-pioniere.de, zuletzt abgefragt am 05.09.2011
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