Karl
Graf von der Groeben
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17.09.1788 Schrengen, Rastenburg
+13.07.1876
Neudörfchen, Marienwerder
29.11.1806
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Kornett beim Regiment Towarczys (Husarenregiment Nr. 9)
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1806/1807
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Feldzug
gegen Frankreich
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03.06.1807
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Sekondelieutenat im schlesischen Ulanenregiment (Nr.2)
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1810
bis 12
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Kriegsschule Berlin
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17.07.1811
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Premierlieutenant
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10.12.1812
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einrangiert in das Regiment Garde du Corps
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26.02.1812
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in den Generalstab versetzt
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04.03.1812
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Abschied aus der preußischen Armee
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12.1812
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in die russisch-deutsche Legion in russische Dienste gewechselt
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10.08.1813
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zurück in preußische Dienste als Stabsrittmeister im Generalstab
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1813-15
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Befreiungskriege, im Sommer 1815 bei Ligny verwundet
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19.11.1813
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wirklicher Rittmeister
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31.05.1814
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Major
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31.03.1815
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als Generalstabsoffizier zum Reservekorps unter General von Roeder (II.
Armee-Korps)
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03.10.1815
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Oberstleutnant
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09.05.1817
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Chef des Generalstabs des VI. Armee-Korps
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30.03.1823
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Oberst (Patent vom 16.04.1823)
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15.05.1824
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Chef des Generalstabs des II. Armee-Korps in Stettin
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14.06.1829
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erster Adjutant des Kronprinzen von Preußen
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30.03.1834
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Generalmajor (mit Patent vom 07.04.1834) und Kommandeur der 3. Kavalleriebrigade
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26.09.1834
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unter Belassung in der Stellung als Brigadekommandeur weiterhin Adjutant des
Kronprinzen
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30.03.1838
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Interims-Kommandeur des 14. Division
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1840
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im Spätsommer als Beobachter zu den Herbstübungen des VIII. Bundeskorps bei Heilbronn,
Bericht gegenüber dem König
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10.09.1840
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Bestätigung als Divisionskommandeur der 14. Division
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12.09.1842
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Generalleutnant
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07.10.1843
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Generaladjutant des Königs Friedrich-Wilhelm IV. unter Belassung in der
Stellung als Divisionskommandeur
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02.03.1848
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interimsweise Kommandierender General des VII. Armee-Korps Münster
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1849
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Feldzug in Baden
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1849
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April,
Reise im Auftrags des König in die Niederlande (
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23.03.1852
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General der Kavallerie und Bestätigung als Kommandierender General des VII.
Armee-Korps
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02.06.1853
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Kommandierender General des Gardekorps
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ab 1854 |
Sitz im preußischen Herrenhaus |
Auszeichnungen:
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15.07.1809
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Orden Pour le Merite für die Nachtattacke bei Kozebrok und das Gefecht bei
Heilsberg
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1813
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russ. Annen-Orden für die Gefechte bei Lüneburg, russ. Wladimir-Orden IV. Klasse
für die Schlacht bei Groß-Görschen und Eisernes Kreuz II. Klasse für die
Schlacht bei Dresden
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18.01.1825
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Johanniter-Orden
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10.09.1826
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Roter Adler-Orden III. Klasse
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19.07.1834
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russ. Annen-Orden I. Klasse
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10.09.1834
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Roter Adler-Orden II. Klasse mit Eichenlaub
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30.09.1835
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Diamanten zum russ. Annen-Orden I. Klasse
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18.01.1840
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Stern zum Roten Adler-Orden II. Klasse mit Eichenlaub
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18.01.1846
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Roter Adler-Orden I. Klasse mit Eichenlaub
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26.04.1849
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Großkreuz des niederländischen Ordens der Eichenkrone und Ritter des Hausordens
von Hohenzollern
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27.07.1849
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Eichenlaub zum Orden Pour le Merite und Schwerter zum Roten Adler-Orden I.
Klasse für den Feldzug in Baden
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02.10.1852
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Großkreuz des österreichischen Leopold-Ordens
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21.09.1853
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Chef des 2. Ulanenregiments
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26.06.1856
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russ. Alexander-Newski-Orden mit Brillianten
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13.01.1857
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Krone zum Orden Pour le Merite
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01.06.1858
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zur Disposition gestellt unter Bewilligung seines Abschiedgesuchs mit Belassung
in seiner Stellung als Generaladjutant des Königs und Chef des 2. Ulanenregiments sowie
Verleihung des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler mit Brillianten
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Graf
Karl von der Groeben gilt als einer der bedeutendsten Offiziere der alten
Sodatenfamilie von der Groeben. Bereits als Kornett zeichnete er sich durch
seine Tapferkeit aus. An der Kriegsschule wurde er Schüler Scharnhorsts, hatte
Kontakte zu von Stein, dessen großer Bewunderer er wurde, zu Ernst Moritz Arndt
und Friedrich Ludwig Jahn. Nach dem Bündnis Preußen mit Frankreich wechselte er
auf die russische Seite, um weiter gegen die Franzosen kämpfen zu können.
Während
des Herbstfeldzugs 1813 befand er sich im Generalstabs des Korps Kleist, bei
Gneisenau und später bei Röder, der ihm ausgezeichnete Tapferkeit, höchste
wissenschaftliche und militärische Kenntnisse, tiefste (insbesondere religiös
motivierte) Moralität sowie hervorragende Arbeit als Generalstabsoffizier attestiert.
In
Stettin als Chef des Generalstabs des II. Armee-Korps schließt Graf von der
Groeben enge Freundschaft mit dem Kronprinzen, die bis zum Tode des spätern
Königs Friedrich Wilhelm IV. anhält. Dieser führte zu der Zeit das II.
Armee-Korps. Eine besondere Auszeichnung für von der Groeben war die erneute
Berufung als Adjutant des Kronprinzen, als er schon Kommandeur der 3.
Kavalleriebrigade war. Der König Friedrich Wilhelm III. entsprach damit einer
Bitte seines Sohnes. Die Freundschaft beruhte auf gegenseitiger Achtung, von
Groeben bliebt in seinem Urteil stets selbstständig und unabhängig, auch als
der Kronprinz König wurde.
Mir
Übernahme der 14. Division in Düsseldorf trennen sich die Wege von der Groebens
und des Kronprinzen zunächst. In den zehn Jahren als Divisionskommandeur bringt
er seine Truppen auf einen selten hohen stand kriegsmäßiger Ausbildung, was der
Kommandierende General des VII Armee-Korps General v. Pfuel (seinen Vorgänger in dieser Stellung) 1847 lobend erwähnt und ihn für die Verwendung
als Kommandierender General oder Führer eine Kavalleriekorps empfiehlt.
Nach
dem Regierungsantritt Königs Friedrich Wilhelm IV. ist von der Groeben öfter
zur Besprechung beim König in Berlin und wird wiederum unter Belassung in der
Stellung Generaladjutant. Er lehnt den Eintritt in den Hofdienst ab und bleibt
Truppenoffizier.
Nach seinen Abschied aus dem Heeresdienst bliebt er weiterhin Generaladjutant des Königs. Er verstab am 13.07.1876 aug seinem Gut Neudörfchen, Marienwerder, Westpreussen, auf dem er seit seiner Verabschiedung lebte.