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Leutnant d.Res. Ferdinand Donandt, FAR 43


Ferdinand Donandt wurde am 8. November 1889 in Bremen geboren. Er trat am 1. Oktober 1913 als Einjährig-Freiwilliger bei der 4. Batterie des cleveschen Feldartillerie-Regiment Nr. 43 in Wesel ein und leistet dort seinen Militärdienst.

Er studierte bis zu diesem Zeitpunkt Jura, u.a. in Münster, absolvierte das erste Staatsexamen und war bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges Gerichtsreferendar.

Durch die Mobilmachung und den Kriegsfall wurde der Einjährig-Freiwillige Ferdinand Donandt nicht wie üblich nach einem Jahr als überzähliger Unteroffizier und Reserveoffiziersaspirant entlassen, sondern avancierte ohne die Ableistung von Wehrübungen innerhalb der mobilen Armee.

Einsatz im Ersten Weltkrieg

Der Gefreite Ferdinand Donandt ging im August 1914 mit der 4. Batterie ins Feld. Er machte alle Gefechte der Batterie bis zum September 1916 mit.

In den ersten Tagen der Frühjahrsschlacht bei La Basse und Arras verdiente sich Donandt das Eiserne Kreuz 2. Klasse.

Beförderungen:
28.09.1914  überzähliger Unteroffizier
30.10.1914  Vizewachtmeister
01.01.1915  Offiziers-Stellvertreter
03.02.1915  Leutnant der Reserve

Am 22.09.1916 wurde Lt.d.Res. Ferdinand Donandt als Ordonanzoffizier zum Regiments-Stab versetzt.

Zum Jahreswechsel 1916 /1917 erfolgte die Neuordnung der Artillerieverbände. Sie zogen der Neueinteilung der Infanteriedivisionen nach. So erhielt auch das FAR 43 eine neue III. Abteilung.

Donandt verblieb im Regimentsstab und wurde am 01.Januar 1917 mit der Aufgabe des Gerichts-Offiziers des Regiments betraut.

Am 2. Oktober.1917 wurde der Leutnant der Reserve Ferdinand Donandt mit dem Eisernen Kreuz 1.Klasse ausgezeichnet.

In den schweren Gefechten im Frühjahr 1918 (Schlacht um Frankreich) erlitt das FAR 43 nocheinmal schwere Verluste, auch an langgedienten Offizieren. So fiel am 8. April der Führer der 6. Kompanie, der beliebte Hauptmann d.Res. Dorsemagen zusammen mit einem Teil seinen Leutnants, die bei einem französischen Feuerüberfall am Morgen zur Besprechung in einem Erdloch versammelt waren und einem Volltreffer erlagen. Insgesammt verlor das Regiment in diesen Tagen fünf Batterieführer. Durch die hohen Verluste an Mannschaften und Pferden sah sich das Regiment gezwungen, die ausgedünnten Einheiten zu kampfkräftigen Batterien zusammenzufassen und formierte daraus nunmehr nur noch zwei Abteilungen.

Durch Regimentsbefehl übernahm dann in der Nachfolge Hauptmann Dorsemanns der Lt.d.Res. Ferdinand Donandt am 10. April 1918 die Führung 6. Batterie.

Bei den Kämpfen im Laversine-Abschnitt im Juni 1918 wurden die Batterien des FAR 43 abwechselnd zur Bekämpfung von Tanks im Direktbeschuß eingesetzt, bei denen die 6. Batterie mit guten Erfolg mitwirkte. Die unter Regimentskommandeur Major Seggel gebildete Nahkampfartillerie wurde immer wieder gezielt durch französische Artillerie bekämpft. Diese belegte einzelne Stellungen zeitweise auch mit Kampfgas, dabei verschossen die Franzosen auch erbeutete deutsche Geldkreuz-Granaten.

Auch das FAR 43 schoß diverse Gasangriffe.

In den Rückzugskämpfen im November 1918 verfügte das Regiment nur noch über zwei kampffähige Batterien, die 2. Batterie und die 9. Batterie, welche sich aus Teilen der 4., 6., und 9. Batterie zusammensetzte.

Lt.d.Res. Donandt erkrankte Mitte Oktober an Grippe und wurde ins Kriegslazarett Kronprinz, Abt. 8, eingeliefert und vom 22.-26.10.1918 in die Heimat transportiert. Dort verbleibt er bis zum 04. November im Kriegslazarett Landshut. Anschließend trat er wieder zum Regimentsstab..

Kriegsende

Das Regiment wurde im ostwestfälischen Bünde demobilisiert. Mit Monatsablauf wurde Donandt von der II.Ersatz-Abteilung des FAR 43 aus dem Heer entlassen. Der Entlassungsschein selber ist ausgestellt im Sommer 1919.

Ferdinand Donandt kehrte nach Bremen zurück und war dort als Rechtsanwalt und Notar in der Kanzlei des Dr. Bulle tätig.

Im Zug der Mobilmachung für den Zweiten Weltkrieg im Jahre 1939 wurde Ferdinand Donandt 50jährig nocheimal zwecks Wehrerfassung vom Wehrbezirkskommando Bremen I zur Beibringung seiner Militärpapiere aufgefordert. Ein Militärpass oder eine Militärdienstzeitbescheining waren zu diesem Zeitpunkt verlorengegangen, weshalb er seinen Kriegsranglistenauszug einreichte. Die Korrespondenz mit dem WBK Bremen I und der damals beigebrachte Kriegsranglistenauszug sind erhalten geblieben.

Dieser ermöglichte es, die militärischen Lebensdaten von Ferdinand Donandt nachzuvollziehen und in diesem kurzen Aufsatz vorzustellen.

 

Quellen:
vgl. Divisionsgeschichte FAR 43
Kriegsranglistenauszug Lt.d.Res. Ferdinand Donandt

 

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