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Ein Marineingenieur aus Westfalen


Als Flottilleningenieur der Kriegsmarine im Mittelmeer
Italienische Beute-Torpedoboote im Dienst der deutschen Kriegsmarine

Der spätere Kapitänleutnant (Ing.) Michael Retzer, Jahrgang 1906, erlernte nach der Obersekundareife das Bauschlosserhandwerk und besuchte gleichzeitig die Abendkurse der Maschinenbauschule in Köln.

Er trat anschließend zum 01. Oktober 1925 in die Mannschaftslaufbahn der Reichsmarine ein. Am 01.04.1929 wurde er zum Maschinistenmaaten, und am 01.10.1932 zum Obermaschinisten befördert. Nach Erwerb des C 4 Patentes wurde Retzer als Wachmaschinist auf Torpedobooten eingesetzt.

Während dieser Zeit bildete sich Retzer zusätzlich zur Verwendnungin verschiedenen dienstlichen Ausbildungszweigen auch privat an der Höheren Betriebsfachschule für Kraftbetriebswesen und an der Höheren Fachschule für Verwaltung und Wirtschaft weiter. Ihm wurde aufgrund hervorragender Leistungen 1936 als Obermaschinist die allein verantwortliche Leitung der Maschinenanlage eines Torpedobootes und seines Personals übertragen (Offiziersstellung!). Auch in dieser Stellung bewährte sich Retzer voll und ganz und wurde am 01.10.1937 in die Ingenieursoffizierslaufbahn der Kriegsmarine übernommen.

Anschließend eine Übersicht über die Verwendung Retzers innerhalb der Kriegsmarine und eine Auftstellung der Auszeichnungen mit einigen Abbildungen seiner Verleihungsurkunden.

Spanischer Bürgerkrieg:

Juli 1936 - Dezember 1938

4. Torpedobootsflottille Wilhelmshafen - Stützpunkt Cadiz, Spanien

Zweiter Weltkrieg:

10.1939 - 04.1940 -- Z 6, Theodor Riedel, II.Wachingenieur

05.1940 - 06.1940 -- F 8, Flottenbegleiter, Leitender Ingenieur

07.1941 - 06.1942 -- Deutsche Werft Hamburg, Leiter der Baubelehrung TF-Boote

06.1942 - 02.1943 -- 1. Minensuchflottille, Flottilleningenieur, Beförderung zum Kapitänleitnant (Ing.)

02.1943 - 02.1944 -- Geleitflottille Italien (4.), La Spezia, Flottilleningenieur (TA9-TA13)

02.1944 - 10.1944 -- 9. Torpedobootsflottille Griechenland, Athen, Flottilleningenieur

10.1944 - 02.1945 -- Marineschule Wesermünde, Leiter der Technischen Grundausbildung

02.1945 - Ende -- 4. Marine Alarmbataillon, Bataillonskommandeur

03.1946 -- Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft

 

Sommer 1944 wurde das Führerboot der 9. Torpedobootsflottile im Mittelmeer mit dem eingeschiffen Flottillenstab durch englische Flugzeuge versenkt. Das Gruppenfoto entstand nach der Rettung (Retzer: 2. von rechts).

 

 

 

 

 

 

 

 

Auszeichnungen (nach der Reihenfolge der Verleihungen):

06. Juni 1936                Spanienkreuz in Bronze,             Torpedoboot Kondor

23. Februar 1940          Eisernes Kreuz 2.Klasse,           Zerstörer Theodor Riedel

23. Oktober 1940          Zerstörerkriegsabzeichen,         Zerstörer Theodor Riedel

02. Dezember 1942      Minensuchabzeichen,                 1.MS-Flotille, Ärmelkanal

07. Februar 1944           Eisernes Kreuz 1.Klasse,           Geleitflottille Italien (4.), La Spezia

01. September 1944     Kriegsverdienstkreuz 2.Klasse,  9.Torpedobootsflottille Athen

 

Beispielhaft einige Verleihungsurkunden der Auszeichnungen Kptl. (Ing.) Retzers:

 

 

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Quellen:
vgl. Beute-Zerstörer und Torpedoboote der Kriegsmarine, Marine-Arsenal Band 46
Erstveröffentlichung im Jahre 2007 im Online-Lexikon von Germantik